Meine Geschichte

Seit Mitte 2020 bearbeite ich nun die Hufe meines Pferdes Smartie selbst, anfangs sehr unsicher, von den Hornmassen überfordert und von den Veränderungen während meiner Bearbeitung verunsichert, suchte ich immer weiter nach Antworten um meinem Pferd die bestmögliche Bearbeitung zu bieten.

Wir starteten nach Biernath, der Hufzustand vor der Erstbearbeitung war katastophal. Smartie hatte extrem zu lange Zehen, Tragrandüberstände, tiefe mittlere Strahlfurchen bis ins Leben. Seine Eckstreben lagen auf der Sohle und drückten massiv in den Huf. Dass mein Pferd damals keine großen Probeme aufgrund der Hufsituation entwickelte, erscheint mir heute wie ein Wunder.

Die Verbesserungen kamen nur in sehr kleinen Schritten, bei meinem Pferd war es mit einer Korrektur von ein paar Millimetern leider nicht getan, er gehört eher zu der Sorte… da können ruhig noch ein bis zwei Zentimeter ab… Jeder der selbst schonmal geraspelt hat, weiß wie anstrengend das ist, vorallem wenn man nicht geübt ist und gerade erst startet. Dementsprechend war ich froh wenn zwischendurch ein Hufbearbeiter da war und mir half die Hornmassen im Zaum zu halten.

Meine Freundin mit ihrem Hufrollen-belasteten Pferd Rasim suchte währenddessen weiter nach einem Hufbearbeiter, der ihrem Pferd endlich helfen kann. So kam sie an Annelie Michels, die uns seit dem begleitet. Nach einer Weile übernahm eine Schülerin von Annelie, sie fiel nur leider irgendwann aus und so stand meine Freundin wieder vor der Frage, wer bearbeitet nun Rasim. Ich hatte in der ganzen Zeit mein Pferd Smartie goßteils selbst bearbeitet und nur zwischendurch korrigieren lassen. Meine Fortschritte hatte Annelie verfolgt und stellte die Frage in den Raum, warum ich Rasim nicht bearbeite…

Nunja, es gab viele Gründe die dagegen sprachen, Rasims Hufsituation war eine komplett andere wie die von meinem Pferd, meiner ist relativ einfach zu bearbeiten, hat kaum Probleme mit Achsknickungen etc. Die Verantortung wäre immens… dagegen sprach die Alternative, wir hatten keine außer andere Hufbearbeiter die Rasims Problematik evtl verschlimmern würden. Und so übernahm ich Rasims Hufbearbeitung, Anfangs engmaschig via Fotos von Annelie gecoacht, wurde ich sicherer und bekam es wohl ganz gut hin.

Rasim bearbeite ich nun wöchentlich seit Oktober 2022, seine Hufe entwickelten sich prima, allerdings haben wir aktuell wie in den vergangenen Wintern das Problem, dass seine Hufe durch den abrasiven Boden über den Winter zu kurz werden.

Wie man daraus gut erkennen kann, sind Hufe kein statisches System, sie sind dynamisch. Das Hufwachstum und der Hornabrieb sind von unzähligen Faktoren abhängig.

Um mehr zu erfahren, mehr zu lernen, besser auf Veränderungen an den Hufen eingehen zu können habe ich mich entschlossen eine Ausbildung zur Hufpflegerin nach BPHC bei Annelie Michels zu machen. Und ich kann nun, nach ca 3 Monaten Ausbildungszeit sagen, es lohnt sich, ich lerne an jedem Termin, egal ob Theorie- oder Praxiseinheit soviel und es macht unglaublich viel Spaß, vielen Dank Annelie Michels!!!